Kronensicherung

Bemerken Sie in der Krone Ihres Baumes eine akute Bruchgefahr, die die Statik des Baumes beeinträchtigt, sind Baumpflegemaßnahmen dringend notwendig.

Um größere Schnittmaßnahmen zu vermeiden, ist die Kronensicherung eine Alternative zur Kroneneinkürzung. Sie sichert die Statik Ihres Baumes und bewahrt dabei die natürliche Form.

Die Kronensicherung greift nur passiv in das Wachstum des Baumes ein, da wir mit unseren Techniken die Kronen lediglich stabilisieren und einzelne Stämme entlasten, nicht aber vollständig entfernen. Sie hat somit wesentliche Vorteile gegenüber anderen Baumpflegemaßnahmen.

Zwei hohe Bäume mit Seilen für die Baumpflege

Wir kümmern uns um die Gesundheit Ihres Baumes

Neben der Sicherheit steht für uns die Gesundheit Ihres Baumes im Vordergrund.

Mit fachlicher Kompetenz entscheiden wir daher erst nach Begutachtung des Baumes, ob eine Kronensicherung oder eine Kroneneinkürzung sinnvoll ist.

Sofern es aus Sicherheitssicht vertretbar ist, ziehen wir die Kronensicherung der Einkürzung vor, da diese den Baum unversehrt lässt und ihn in seiner ursprünglichen Habitusform belässt.

In vielen Fällen können wir dem Baum so durch den Einsatz bewährter Kronensicherungstechniken eine Schnittmaßnahme an der Krone ersparen. Dennoch haben wir häufig zusätzliche Schneidemaßnahmen durchzuführen, die wir aber so gering wie möglich halten.

So laufen Kronensicherungen bei uns ab

Wir besteigen den Baum je nach Größe und Umgebung entweder mit der Seilklettertechnik oder mit einer Hebebühne.

Bild mit einem Mann auf einem Ast, der mit Seilen gesichert ist

In der Krone angelangt, verbauen unsere Baumpfleger die Kronensicherungen händisch, indem sie die betroffenen Äste mithilfe von professionellem Equipment verbinden. So beugen wir dem Ausbrechen von Kronenteilen vor.

Wir nutzen dynamische Bruchsicherungen und statische Haltesicherungen. Je nach Durchmesser des zu sichernden Objekts wählen wir die Verbindungen in den Ausführungen 2t, 4t oder 8t. Wir verwenden die Kronensicherungsmodelle „Cobra“, „Boa“ und „Gefa“.

Das Montieren der Baumkronensicherungen nimmt zwischen 30 und 60 Minuten in Anspruch – die Länge des Modells und die Tonnenangabe entscheiden über den Arbeitsaufwand, den das Einbauen mit sich bringt.

Wir können keine Pauschalpreise nennen, da jeder Einsatz andere Herausforderungen mit sich bringt – entscheidend sind die Größe Ihres Baumes, seine räumliche Zugänglichkeit, das Ausmaß der Verletzungen und die Menge der zu sichernden Kronenteile.

Was ist eine Baumkronensicherung?

Die Baumkronensicherung ist eine Maßnahme in der Baumpflege, die einen Baum ohne jegliche Schnittarbeiten bruchsicher gestaltet. Dabei werden ganze Baumkronen, Kronenbereiche oder einzelne Äste vor dem Ausbrechen geschützt.

Ziel ist die Stabilisierung der Baumstatik, ohne dabei den Habitus des Baumes zu verändern oder ihn mit Schnitten zu beschädigen. Die natürliche Form des Baumes bleibt somit bestehen.

Auch das Verbiegen von Ästen und Zweigen soll möglichst verhindert werden. Wie so viele Baumpflegemaßnahmen hat auch die Kronensicherung vordergründig die Intention, die allgemeine Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Die Sicherung der Krone soll Unfälle durch herunterfallende Baumteile vorbeugen, dient also hauptsächlich als Präventionsmaßnahme. Aber auch die Erhaltung von alten Bäumen, die als Naturdenkmäler gelten, ist ein Grund für Baumkronensicherungen.

Was ist der Unterschied zur Kroneneinkürzung?

Sie als Baumbesitzer sind übrigens verantwortlich für die Verkehrssicherheit Ihres Baumes. Bei Unfällen durch Totholz werden Sie zur Verantwortung gezogen und haben mit hohen Strafen zu rechnen. Kümmern Sie sich daher rechtzeitig um eine
professionelle Baumkontrolle.

Im Gegensatz zur Kroneneinkürzung kommen bei der Kronensicherung sogenannte Kronensicherungssysteme zum Einsatz, nicht aber Baumschnitte. Die Kronensicherung möchte den Baum genau vor solchen Baumschneidemaßnahmen bewahren.

Bei der Kroneneinkürzung werden geschädigte und bruchgefährdete Äste also zurückgeschnitten, während die Kronensicherung diese Äste lediglich sichert und entlastet. Die Stabilisierung erfolgt mittels spezieller Seilsysteme, die im Baum befestigt werden und dort verbleiben. So sollen die auf den Baum wirkenden Kräfte besser verteilt werden.

Die Kroneneinkürzung kann eine ungleichmäßige Statik des Baumes zur Folge haben, da Kronenvolumen entfernt wird und so in die Verzweigungsstruktur und in das physiologische Gleichgewicht des Baumes eingegriffen wird.

Genau diesem Effekt beugt die Kronensicherung vor, da sie das Abbrechen wichtiger Stammteile verhindert und so das Gleichgewicht des Baumes bewahrt. Manchmal ist eine Verkleinerung der Kronenausdehnung aber unumgänglich, wenn die Baumkrone zum Beispiel bis zum Garten des Nachbarn herüberwächst.

Auch die Kombination aus Schnittmaßnahmen und Bruchsicherungen wird in der Praxis oft angewendet.

Was ist der Vorteil von Kronensicherungen?

Bei Kronensicherungen ist kein Baumschnitt notwendig. Das hat den Vorteil, dass der Habitus des Baumes erhalten und das Kronenvolumen unverändert bleibt. Das wiederum fördert die Vitalität und den Erhaltungszustand des Baumes. Denn jeder Eingriff in Form von Schnittmaßnahmen und Reduktionen der Kronenmasse bedeutet für den Baum eine Verletzung, auf die er reagieren muss. Die entstehenden Schnittwunden und der Verlust an Blattfläche können die natürlichen Abwehrfunktionen des Baumes erheblich strapazieren. Das hat negative Folgen für den Gesundheitszustand des Baumes.

 

Ist eine derartige Auswirkung vorherzusehen, wird daher von Kroneneinkürzungen abgesehen und auf eine Kronensicherung zurückgegriffen, die deutlich schonender für den Baum ist. Denn häufig kann eine Kroneneinkürzung dem Baum mehr schaden als nützen.

Wann sind Kronensicherungen notwendig?

Kronensicherungen dienen dazu, die Statik eines Baumes präventiv zu schützen. Sie sollen auf schonende Weise Lasten im Baum verteilen und damit bruchgefährdete Kronenteile stützen. Dabei sorgen sie gleichzeitig für den Erhalt der naturbelassenen Gestalt und des ursprünglichen Erscheinungsbildes vom Baum.

Bruchgefährdet sind Äste zum Beispiel dann, wenn sie sogenannte Zwiesel bilden. Durch ihr Dickenwachstum gabeln sich Stämme häufig in zwei Arme auf, so entstehen die Druck- oder V-Zwiesel. Einzelne Starkäste oder ganze Stämmlinge sind dann oft schlecht miteinander verwachsen und somit ausbruchgefährdet. Um die Statik des Baumes zu sichern, werden Kronensicherungen eingebaut.

Auch Kopflastigkeit kann ein Grund sein. Damit sind überlange, dünne Äste gemeint, die ihre eigene Last nicht mehr tragen können und daher Unterstützung brauchen. Bäume können also biologisch absolut gesund und trotzdem bruchgefährdet sein.

  • ausbruchgefährdete Äste sichern
  • Zwiesel stützen
  • Kopflastigkeit vermeiden
  • kranken Ästen Halt geben

Auch Baumkrankheiten führen zu Bruchgefahr. Frühere Schnittmaßnahmen zum Beispiel können langanhaltend negative Auswirkungen auf den Baum haben und ihn nachhaltig schwächen. An den Schnittstellen kann sich Fäulnis bilden, sofern der Baum nicht in der Lage ist, diese mit eigener Wundreaktion abzuwehren. Jeder Baum geht mit Verletzungen anders um und besitzt unterschiedliche Selbstheilungskräfte.

Baumarten, die Wunden schlecht abschotten können, brauchen häufig Hilfe in Form von Baumkronensicherungen.

Auch bei Pilzbefall, Spechthöhlen und anderen Krankheiten kann es sinnvoll sein, die Baumkrone zu sichern, um die Ausbruchgefahr zu verringern und damit Personen- und Sachschäden vorzubeugen.

Wie funktioniert Baumkronensicherung?

Kronensicherungen basieren auf dem Prinzip der Lastenumverteilung. Ausbruchgefährdete Kronenteile sollen von gesunden, statisch sicheren und strapazierfähigen Partien mitgetragen werden – um das zu erreichen, müssen Baumpfleger eine Kronensicherung einbauen.

Das Montieren einer solchen Baumkronensicherung funktioniert durch die Verseilung und Verschraubung der betroffenen Äste. Dafür werden elastische, textile Materialien oder statisches Equipment aus Metall genutzt.
Die Gurte, Seile und Schraubstangen werden in den bruchgefährdeten Kronenpartien befestigt und mit den stabilen Ästen verbunden. Sie verbleiben dauerhaft im Baum und sichern so die Baumkrone. Die modernen Systeme verletzen den Baum dabei nicht und lassen Rinde und Holzkörper unversehrt.

Für die Anbringung der Sicherheitssysteme gelangen die Arbeiter mittels Seilklettertechnik oder Hebebühne in die Krone und führen dort die Arbeiten unter Sicherheitsvorkehrungen durch.

Es ist unbedingt empfohlen, Kronensicherungen von einem Experten einbauen zu lassen. Eine falsche Anbringung der Sicherungssysteme beeinträchtigt die natürlichen Schwingungssysteme Ihres Baumes. Ein professioneller Baumpfleger hat vor Beginn der Arbeiten genau zu bestimmen, welchen Einfluss die Systeme auf die Baumstatik haben.

Welche Sicherungssysteme gibt es?

Es gibt mehrere Varianten von Kronensicherungen, zwischen denen unterschieden werden kann. Je nach Funktion, Größe und Art des Baumes benötigt jeder Baum ein anderes Sicherungssystem. Sie haben unterschiedliche Vorteile und dienen verschiedenen Zwecken.

Dynamische Kronensicherung

Die dynamischen Kronensicherungen arbeiten mittels Bewegungsbegrenzung. Sie sollen schwingungsbedingte Überlastungen in der Krone ausgleichen und somit die Standfestigkeit des Baumes sichern. Einzelne Kronenteile werden durch elastische Seile und Gurte miteinander verbunden.

So werden stark beanspruchte und ausbruchgefährdete Äste präventiv geschützt, indem deren Auslenkung begrenzt wird. Unter Last dehnen sich die Seile und bewegen sich, bremsen die Äste aber dynamisch ein und entlasten sie somit. Bei starkem Wind bestimmen die Seile den maximalen Bewegungsradius der Äste und verhindern ein Abbrechen durch Überdehnung. Außerdem wird es dem Baum so ermöglicht, Zug- bzw. Druckholz auszubilden und sich somit natürlich zu stärken.

Statische Kronensicherung

Im Gegensatz zur dynamischen Bruchsicherung gilt es bei dem statischen Sicherungssystem, den Baumteil vollständig ruhig zu halten. 

Das ist dann notwendig, wenn bereits Verletzungen am Baum vorliegen, also zum Beispiel eingerissene Zwieseln zu sichern sind. Um den Schaden nicht zu vergrößern und Gefahren für Passanten einzudämmen, dürfen diese Baumteile nicht mehr bewegungsfähig sein.

Nur dann kann das weitere Einreißen verhindert werden. Dazu sind Seile mit sehr geringer Dehnung oder Materialen aus Metall geeignet. Sie fixieren die Schadstelle und halten sie dauerhaft stabil.

Trag- und Haltesicherung

Tragsicherungen (auch Haltesicherungen genannt) kommen zum Einsatz, wenn Äste und Stämme sehr akut bruchgefährdet sind.

Eine unsichere Architektur von Baumkronen hindert die Baumpfleger in Einzelfällen daran, eine Kronensicherung problemlos anzubringen, da zum Beispiel nicht genügend Äste vorhanden sind, um die Kräfte in der Krone gleichmäßig zu verteilen.

Trotzdem muss verhindert werden, dass Baumteile zu Boden stürzen. Dazu bauen wir Seile ein, die möglichst vertikal angebracht werden. Die Haltevorrichtungen sind dabei fest im Baum fixiert, um jeglichen Bewegungsspielraum innerhalb der Baumkrone zu unterbinden. So verbleiben Kronenteile im Baum, selbst wenn sie abgebrochen sind.

Welche Anforderungen an Kronensicherungssysteme gibt es?

Baumpfleger haben sich bei ihren Arbeiten an die Richtlinien der ZTV-Baumpflege (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen) zu halten.
Darin sind Anforderungen an die Ausführung von vorbeugenden, erhaltenden, verkehrssichernden und nachsorgenden Maßnahmen an Bäumen festgehalten. Folglich enthält das Regelwerk auch Qualitätsansprüche für Kronensicherungssysteme, um die Sicherheit dieser zu gewährleisten:
  • alle Materialien und Bauteile müssen eine Haltbarkeit von mindestens acht Jahren haben
  • Metall muss gegen Korrosion geschützt sein
  • alle verwendeten Teile müssen eine Widerstandsfähigkeit gegenüber äußeren Einflüssen wie verschiedenen Wetterbedingungen aufweisen
  • die Systeme müssen die Fähigkeit haben, sich dem Wachstum der Bäume eigenständig anzupassen
  • vom Hersteller muss bestätigt sein, dass sich das System hinsichtlich Bruchlast, Dehnungsverhalten und Feuchtigkeitsverlust auch auf Dauer für den verwendeten Zweck eignet
Bild zeigt die Perspektive eines Baumpflegers in einem Baum

Welche Materialien werden eingesetzt?

Kronensicherungssysteme haben sich hinsichtlich ihrer Kompatibilität, Stabilität und Schonweise in den letzten Jahren stark verändert.

Während früher für den Baum schädliche Stahlseile, Eisenstangen und Kronenanker als Materialien genutzt wurden, sind die Hersteller heute auf licht- und wetterbeständige Kunststoffe umgestiegen.

Der Nachteil an diesen früher bewährten statischen Systemen war, dass sie schnell in die Rinde einwuchsen oder scheuerten und so Verletzungen an den Stämmen verursachten. Die dadurch ausgelösten Wunden machten es Pilzen leicht, ins Holz einzudringen. Die Kronensicherung als eigentlich stabilisierende Baumpflegemaßnahme wurde so vielmehr zu einem erhöhten Risiko für Brüche.

Die heutigen dynamischen Systeme sind sehr widerstandsfähig und baumschonend. Die verwendeten Seile, Gurte und Bänder weisen eine hohe Dehnbarkeit auf und können verletzungsfrei am Baum angebracht werden und dort ohne nachhaltige Schäden verbleiben.

Als Material wird meist Polyester eingesetzt, welches sehr beständig gegenüber Wetter und Klima ist. Auch Polyamid kommt zum Einsatz. Dieses hat den Vorteil, dass es dank seiner Festigkeit und Steifigkeit kaum verschleißt. Die Dehnbarkeit der Fasern ist äußerst hoch.

Ployethylen, ein weiteres häufig verwendetes Material für Sicherungssysteme, ist besonders leicht und ebenso zug- und scheuerfest wie die anderen Stoffe. Es besteht bei Lösungsmitteln wie Benzin.

Wie oft muss die Kronensicherung kontrolliert werden?​

Kronensicherungssysteme haben unterschiedliche Alterungsbeständigkeiten und sind demnach verschieden lange einsatzfähig. Von der ZTV ist eine Mindesteinsatzdauer von acht Jahren vorgeschrieben. Wie lange die Systeme wirklich funktionsfähig und haltbar sind, haben die Baumpfleger bei den Fachherstellern in Erfahrung zu bringen. Die Produzenten haben für die Einsatzdauer einzustehen.

Da die Kronensicherungen jedes Jahr Festigkeitsverluste haben, sind sie regelmäßig zu kontrollieren. Ein Austausch der Materialen nach der Mindesteinsatzdauer von acht Jahren ist daher nicht ausreichend. Auch zwischendurch in einem ungefähren Zyklus von ein bis zwei Jahren sollten Baumpfleger die eingebauten Kronensicherungen auf ihre Festigkeit prüfen.

Gerade bei Bäumen, die stark geschädigt waren und als bruchgefährdet eingestuft wurden, ist eine regelmäßige Kontrolle unumgänglich.

Die Kontrolle der Kronensicherungen wird meist vom Boden aus ausgeführt. Ist die Kronensicherung beispielsweise durch ein Unwetter überlastet worden, ist das durch einen auffälligen Durchhang der Seile zu erkennen. Nur bei zusätzlich notwendigen Untersuchungen steigen die Baumpfleger mit Seilklettertechnik oder einer Hebebühne in die Krone.

Um feststellen zu können, wann die Kronensicherung eingebaut wurde und wann demnach ein Austausch von Nöten ist, werden im Seil Plaketten angebracht. Wie beim TÜV haben diese eine jeweilige Jahresfarbe, an der das Einbaujahr abzulesen ist.

Kronensicherung mit Baumpflege Birkholz

Gerne beurteilen wir in Ihrem individuellen Fall, ob eine Kronensicherung möglich oder eine Kroneneinkürzung erforderlich ist.

So können Sie sich schon bald wieder an einem sicheren Baum erfreuen!

Thomas Birkholz

Fachagarwirt für Baumpflege und Baumsanierung

Forstwirt

Gärtnerstr. 26

82194 Gröbenzell

Tel: 01786013585

E-Mail: info@baumpflege-birkholz.de