Kroneneinkürzung

Ihr Baum stellt eine Gefahr für die Verkehrssicherheit und das Wohlergehen von Mensch und Tier dar, da sich in dessen Krone tote, kranke, beschädigte oder abgebrochene Äste befinden. Trotzdem ist der Baum erhaltenswert und soll noch nicht gefällt werden. Dann sind im Sinne einer Kroneneinkürzung intensive Maßnahmen zu ergreifen, um den Fortbestand Ihres Baumes zu sichern.

Diese soll dem Baum zu einem stabilen und gesunden Kronenwuchs verhelfen. Die Kroneneinkürzung kann jedoch großen Schaden anrichten, wird sie nicht professionell durchgeführt. Daher gibt es einige wichtige Punkte zu beachten.

Wir behandeln Ihren Baum nach seinen Begebenheiten

Der ZTV-Baumpflege (Zusätzlich Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Baumpflege) zufolge gelten Kroneneinkürzungen im Gegensatz zu Totholzentfernungen und Kronensicherungen als „stark eingreifende Maßnahmen“. Sie reduzieren das gesamte Volumen der Baumkrone.

Wir sind uns darüber bewusst, dass derartig starke Schnittmaßnahmen dem Baum erheblich schaden können, werden sie nicht gewissenhaft und fachgerecht durchgeführt. Wir nehmen Kroneneinkürzungen daher nur vor, wenn wir in einer vorherigen Begutachtung die wirkliche Notwendigkeit dieser Maßnahme feststellen.

Gleiches gilt für spezielle Fälle wie den Kronensicherungsschnitt. Nur in absoluten Ausnahmefällen muten wir Ihrem Baum eine solch ausgiebige Formveränderung zu.

Inhaber der Baumpflege Birkholz arbeitet in einem Baum und ist gesichert

So laufen Kroneneinkürzungen bei uns ab

Mittels der Seilklettertechnik oder einer Hebebühne gelangen wir in die Krone Ihres Baumes. Dort kürzen wir mit unseren Hand- und Akkukettensägen die Krone maßvoll ein, schneiden Fassaden und Lampen frei und stellen eine ausgeglichene Krone her.

Bei unseren Arbeiten halten wir uns an die regional geltenden Auflagen und Richtlinien: In der Regel ist es möglich, die Krone um ca. 10% im Fein- und Schwachastbereich zu reduzieren. Der Umfang der Einkürzung ist jedoch abhängig von Baumart und Wuchsform. Wir entscheiden daher individuell, wie viel Kronenanteil abzunehmen ist und beachten den Erhalt eines arttypischen Habitus.

Je nach Baumgröße und Umgebung dauern die Arbeiten unterschiedlich lange. Bei Bedarf übernehmen wir auch gerne die Entsorgung und den Abtransport des Schnittguts. Dazu verkleinern wir große Baumteile mit unserem Häcksler und organisieren große Maschinen zum Abfahren des Holzes. In der Regel nimmt die Entsorgung des Schnittmaterial ebenso viel Zeit in Anspruch wie die Schnittmaßnahmen an sich.

Was ist eine Kroneneinkürzung?

Eine Kroneneinkürzung nach ZTV meint die Verkleinerung der Baumkronenausdehnung anhand von Schnittmaßnahmen. Sowohl in ihrer Höhe als auch in ihrer seitlichen Ausdehnung wird sie eingekürzt – das Ausmaß des Beschnitts bestimmen die Baumpfleger anhand des Baumumfelds und der geltenden gesetzlichen Regelungen. An Orten mit Baumschutzverordnung beträgt der Beschnitt max. 10%. Ausgeschnitten werden tote, kranke, gebrochene, beschädigte, sich kreuzende und reibende Kronenteile.

Die Kroneneinkürzung ist nicht mit der Kronensicherung gleichzusetzen. Letztere ist eine Maßnahme in der Baumpflege, bei der Schnittarbeiten am Baum verhindert werden. Stattdessen kommen Kronensicherungssysteme zum Einsatz, die die geschädigten und bruchgefährdeten Äste mit Seilen und Gurten sichern

Da im Gegensatz zur Kroneneinkürzung jegliche Schnittmaßnahmen umgangen werden, gilt die Kronensicherung als schonenderer Eingriff.

Häufig findet man auch den Begriff Kronenteileinkürzung. Hierbei werden nur einzelne Äste beschnitten und gekürzt, nicht aber die gesamte Krone. 

Warum ist eine Kroneneinkürzung erforderlich?

Kroneneinkürzungen werden in erster Linie durchgeführt, da Kunden den durch den Baum verursachten Schatten oder das Laub reduzieren möchten. In seltenen Fällen kann eine Einkürzung auch nötig sein, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten, z.B. wegen überlanger Äste.

Bäume können krank sein, ausbruchgefährdete Äste und große Mengen Totholz enthalten. Dann gilt es zu entscheiden, ob der Baum noch erhaltenswert ist oder aufgrund seines Zustands zur Fällung bereit ist. Häufig können Kroneneinkürzungen in solchen Fällen das Leben des Baumes verlängern. Zwar sind die Maßnahmen im Vergleich zu anderen Baumpflegearbeiten radikal, jedoch besteht oft keine andere Möglichkeit, um den Fortbestand des Baumes zu sichern.

Sinnvoll kann eine Kroneneinkürzung vor allem dann sein, wenn der Baum aufgrund von Bauarbeiten oder aus anderen Gründen große Teile seiner Wurzel verloren hat. Dann ist es dringend notwendig, das Wurzel-Kronen-Gleichgewicht wiederherzustellen. Eine einfache Kronensicherung würde hier nicht ausreichen.

Neben der Wiederherstellung einer sicheren Kronenarchitektur und Baumstatik kann auch eine hohe Windlast ein Grund für eine erforderliche Kroneneinkürzung sein. Bäume mit großen Kronen und verhältnismäßig dünnen Stämmen sind bei Unwetter und starken Stürmen besonders gefährdet. 

Wurzelwerk eines Baumes, das über einem Stein verläuft

Sie bieten dem Wind eine große AngriffsflächeDie Kräfte wirken dann ganz besonders stark auf die Astanläufe und den Stamm ein.

 

Eine Kroneneinkürzung kann hier Abhilfe schaffen und die Windlast für den Baum reduzieren, da das Gewicht des Baumes sowie die Fläche, auf die der Wind treffen kann, verringert werden. So wird die Stand- und Bruchsicherheit des Baumes erhöht.

Wie viel darf abgeschnitten werden?

Alle Regelungen zur Kroneneinkürzung sind in der ZTV Baumpflege festgehalten. Diese besagt, dass der Umfang der Einkürzung maximal 10% der Krone im Fein- und Schwachastbereich betragen darf. Das bedeutet nicht, dass auch jeder Baum im Rahmen einer Kroneneinkürzung tatsächlich so weit heruntergeschnitten werden soll.

Wir kürzen Kronen grundsätzlich nicht mehr als 10% ein – der Gesundheit Ihres Baumes zuliebe.

In welchem Ausmaß die Einkürzung notwendig ist, hängt von der Baumart, dem Habitus und dem Gesundheitszustand ab.

Reicht ein geringerer Rückschnitt aus, um Verkehrssicherheit etc. zu garantieren, dann wird ein professioneller Baumpfleger die Krone nur so wenig wie möglich bearbeiten. Je weniger, desto besser ist es für die Vitalität des Baumes.

Wichtig bei der Einkürzung ist, dass die verbleibende Krone in einem arttypischen Habitus verbleibt. Eine fachlich korrekt ausgeführte Einkürzung kann ein Baum verkraften. Laien können jedoch erhebliche Fehler machen, die dem Baum mehr schaden als helfen. Daher empfehlen wir unbedingt, die Kroneneinkürzung von einem Profi durchführen zu lassen. Wir als Experten achten darauf, dass wir die Vorschriften gemäß der ZTV Baumpflege berücksichtigen und gleichzeitig eine optisch anschauliche und gesunde Krone für Ihren Baum schaffen.

Vorsicht – keine Verstümmelung! Immer wieder sieht man völlig ausgelichtete und gestutzte Bäume in Gärten. Beachten Sie bei der Kroneneinkürzung unbedingt, dass Sie die Äste nicht zu weit zurückschneiden und die baumtypische Wuchsform nicht zu stark verändern. Es kann sein, dass der Baum sich nicht wieder regeneriert.

Was ist ein Kronensicherungsschnitt?

Der Kronensicherungsschnitt (oder auch Kronenregenerationsschnitt) ist eine Notmaßnahme zur schnellen Wiederherstellung der Verkehrssicherheit. Dabei werden stark beschädigte Kronenteile entfernt, um eine Sekundärkrone aufzubauen. Die Krone wird bis weit über den Starkastbereich eingekürzt – anders als bei einer herkömmlichen Kroneneinkürzung.

Diese Maßnahme wird allerdings nur in Ausnahmefällen ergriffen, z.B. wenn Bäume nach starken Stürmen und Unwetterkatastrophen schwere Schäden davongetragen haben. Bäume an stark besuchten Orten kann man so noch auf begrenzte Zeit am Leben erhalten und vor einer sofortigen Fällung bewahren. In Einzelfällen soll die Baumfällung um einige Jahre hinausgezögert werden, bis Ersatzbäume die Lücke füllen können.

Nicht mit einem Kronensicherungsschnitt gleichzusetzen und dennoch häufig im selben Atemzug genannt wird die Kappung. Damit ist ein äußerst baumzerstörerisches Absetzen der Krone gemeint – quasi eine Verstümmelung. Auf den Habitus und das natürliche Erscheinungsbild des Baumes wird keine Rücksicht genommen. Äste werden teilweise vollständig zurückgeschnitten, sodass nur noch ein Baumstummel bestehen bleibt.

In Folge dieses rabiaten Vorgehens entwickeln sich große Faulstellen an den Schnittstellen. Der Baum schafft es nicht mehr, seine Wunden zu schützen und sich selbst zu versorgen. Kappungen stehen daher stark in der Kritik und sind verboten. Werden sie entgegen der geltenden Regelungen durchgeführt, haben Baumpfleger Strafen zu erwarten.

Welche Risiken bestehen bei Kroneneinkürzungen?

Bäume reagieren sehr unterschiedlich auf eine Einkürzung ihrer Krone, da jede Baumart eine artspezifische Wundreaktion auf abgeschnittene Äste hat.

So sollte man dünnborkige Baumarten wie z.B die Rotbuche (Fagus sylvatica) nicht zu stark einkürzen, um eine weitere Beschattung auf die Borke aufrechtzuerhalten. Baumarten wie diese bekommen schnell einen Sonnenbrand, wenn man das Kronendach zu weit öffnet. Das hat zur Folge, dass die Rinde aufplatzt, ein Pilz eindringt und der Baum daraufhin irreparable Schäden davonträgt.

Andere Baumarten wie Weiden, Pappeln oder Platanen kommen mit einem starken Schnitt besser zurecht, da diese sehr wüchsig sind und Wunden gut überwallen können.

Sehr wüchsige Bäume sind mit einem starken Wachstum beschenkt und werden durch einen Rückschnitt nur noch mehr zum Wachsen angeregt. Wenn Ihr Baum Ihnen zu groß wird, haben Sie sich mit ihm anzufreunden oder sich gänzlich von ihm zu verabschieden. Denn wenn Sie einmal mit dem Einkürzen anfangen, können Sie damit rechnen, regelmäßig einen Baumpfleger im Garten zu haben.

Schneidet man Bäume so weit zurück, dass dicke Äste vom Rückschnitt betroffen sind, entstehen große Schnittflächen. Sie bieten holzzersetzenden Pilzen und anderen Schädlingen Eintrittsmöglichkeiten in die Stämme. Trotzdem bilden sich an diesen von Fäulnis betroffenen Schnittstellen dann neue Triebe. Sie können mit fortschreitendem Wachstum abbrechen, da der Baumstumpf instabil ist.

Das Bruchrisiko wird bei falsch oder zu radikal ausgeführten Kroneneinkürzungen somit noch erhöht. Zu stark beschnittene Bäume sind dann regelmäßig zurückzuschneiden und bedürfen einem hohen Pflegeaufwand, der enorme Folgekosten mit sich bringt.

Im Extremfall besteht das Risiko, dass Bäume frühzeitig absterben. Daher ist unbedingt das Baumalter, der Gesundheitszustand und die artspezifische Wundreaktion vor Beginn der Arbeiten zu recherchieren und berücksichtigen.

Kroneneinkürzung mit Baumpflege Birkholz

Gerne beraten wir Sie mit unserem kompetenten Fachwissen, welche Maßnahme für Ihren Baum die passendste ist. Ist die Kroneneinkürzung nicht der richtige Lösungsweg für die Behebung der Schäden Ihres Baumes, werden wir auf andere Alternativen wie die Totholzentfernung, die Kronensicherung und entsprechende Baumpflege zurückgreifen.

Thomas Birkholz

Fachagarwirt für Baumpflege und Baumsanierung

Forstwirt

Gärtnerstr. 26

82194 Gröbenzell

Tel: 01786013585

E-Mail: info@baumpflege-birkholz.de